Hohe Anzahl an Type-Ins: Referrer werden nicht übergeben
Woher kommen die Besucher meiner Website? Diese Frage lässt sich mit etracker leicht beantworten. Doch oft scheint die Zahl der Direktzugriffe, sprich der Type-Ins, relativ hoch zu sein. Warum das so ist?
Vom Referrer zum Medium
Ein kurzer Exkurs: Webbrowser senden im sogenannten Referrer-Header (http-Referer) die Adresse der zuvor besuchten Website, von der aus ein Link auf die aktuell angeforderte Seite erfolgte. Anhand dieser URL ermittelt etracker analytics die Herkunftsquelle und zeigt diese im Report „Medium“ an. Zu den Medien zählen u.a. Type-In, Link/Referrer, Social Media und SEO.
Viele Einträge mit Type-Ins
Seitenaufrufe mit dem Attribut „Type-In“ sind in der Regel URLs, die direkt in die Adresszeile des Browsers eingegeben oder aus den Favoriten des Browsers aufgerufen werden. Auch ein Klick auf einen Link in einer E-Mail oder einem Newsletter kann zu einer Zählung als Direkteinstieg führen. Wie der Screenshot oben zeigt, ist es somit nicht ungewöhnlich, dass Type-Ins den Großteil des Traffics ausmachen.
Auch gibt es Störfaktoren, die eine Erhebung beeinträchtigen können (siehe hierzu unseren Beitrag „Herkunfts-Medium richtig interpretieren“). Hiervon sind alle Web-Analyse Systeme betroffen. Wichtig ist zu verstehen, dass technische Gründe dahinterstehen und keine Unzulänglichkeiten der Web-Analyse Systeme.
Mögliche Ursachen, warum die Referrer-Information nicht zu 100% an die Zielseite weitergegeben wird, sind:
- Browser-Einstellungen:
Moderne Browser können Referrer-Informationen aus Datenschutzgründen blockieren. - Tracking- oder Werbeblocker:
Blocker als Browser-Add-on oder Standalone-Lösung können die Übertragung von Referrer-Daten verhindern. - Client-seitige Umleitungen:
Bei bestimmten Umleitungsarten (z.B. JavaScript-basierte oder Meta-Refresh-Umleitungen) können Referrer-Informationen verloren gehen. - Meta-Tags:
Websites können mit Meta-Tags im HTML-Code festlegen, ob und wie Referrer-Daten weitergegeben werden sollen. - Verschleierung:
Nutzer können Referrer-Informationen mit Hilfe von Datenschutz-Plugins, Firewalls, Proxy-Servern oder VPNs bewusst verschleiern, um ihre Privatsphäre zu schützen. - HTTPS-zu-HTTP-Weiterleitung:
Bei der Navigation von einer HTTPS-Seite zu einer HTTP-Seite werden häufig Referrer-Informationen blockiert, um zu verhindern, dass sichere Daten über eine unsichere Verbindung übertragen werden. Dieser Fall tritt jedoch nur sehr selten auf.
Fazit und Lösung
Neben der direkten Eingabe einer URL in den Browser werden als Type-In auch Linkaufrufe über Bookmarks und aus Newslettern gezählt. Verschiedene technisch-bedingte Konfigurationen auf Server- und Client-Seite können die Übermittlung eines Referrers unterbinden, so dass diese URL-Aufrufe ebenfalls im Medium Type-In als Direktzugriffe erscheinen.
Ein hilfreiches Werkzeug stellen hier die optionalen Kampagnen-Parameter von etracker dar. Beispielsweise lässt sich das Medium mit etcc_med im Vorfeld festlegen. Damit können Klicks gezielt SEA oder Social Media zugeordnet werden, wodurch sich die Anzahl der Type-Ins entsprechend verringert.
Eine weitere Optimierung lässt sich mit etcc_ori erreichen. Hier ist jedoch zu beachten, dass dieser Kampagnen-Parameter immer den Referrer überschreibt – auch dann, wenn dieser bereits vorhanden war.